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Spello

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Das Land um Giano

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Cross Country – Wildes Trevi auf dem MTB

Das Land um Trevi, das Sie sich niemals so vorgestellt hatten, voller Olivenhaine und unberührter Natur.

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Cross Country – Von Bevagna nach Gualdo Cattaneo

Eine wunderbare Landschaft nur für trainierte Beine

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Cross Country – Montefalco mit dem MTB

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In den wunderbaren Wäldern müssen Sie in die Pedale treten

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Cross Country – Die Landschaft des Umbrischen Tals

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Entdecken Spello

Entdecken Sie Spello mit uns 

Als ob er das gesamte umbrische Tal überblicken möchte, liegt der Ort Spello wunderbar auf einem Ausläufer des Berges Monte Subasio und reicht vom Gipfel bis zur Ebene; der andere Hang des Hügels thront über dem Tal des Flusses Chiona, ein Zufluss des Flusses Topino, dessen Verlauf jahrhundertealte Eichen säumen.
Spello wird Ihre Augen mit den Farben seiner Blumen erfüllen, die in den Gässchen des Ortes zu finden sind, und der wunderbare Sonnenuntergang, der die Gebäude Spellos aus weißem und rosa Stein vom Berg Subasio erstrahlen lässt, wird Sie beeindrucken.
Das historische Zentrum entwickelte sich über Jahrhunderte in der ursprünglichen römischen Form und darauf wurden die mittelalterliche, die Renaissance-, die päpstliche und die moderne Stadt gebaut. Sie sind heute alle im urbanen Geflecht zu erkennen. Die Gassen von Spello zweigen tatsächlich von den alten Wegen Cardo – nach Osten – und Decumano – von Süden nach Norden – ab.
Spello war eine römische Kolonie, aber Menschen waren weit früher in der Gegend ansässig. Zeugnisse, etwa zahlreiche Fundstücke von Siedlungen umbrischer Völker, gehen auf das 7. Jahrhundert v.Chr. zurück. Nach der Zerstörung durch Oktavianus wurde die römische Kolonie Iulia Hispellum gegründet, die nach und nach mehr Bedeutung erlangte, insbesondere dank der nahegelegenen Via Flaminia. Auf das römische Zeitalter gehen auch die Stadtmauern sowie die Reste des Amphitheaters, des Theaters, eines Tempels und der Therme zurück; in dieser Zeit erfolgte auch die Landgewinnung der Sümpfe in der Ebene, die ursprünglich von Lacus Umber besetzt waren. Das Christentum ist sicherlich ein weiteres Element, das die Entwicklung der Gegend begünstigte: Kaiser Konstantin verkündete nämlich zwischen 326 und 333 n. Chr. ein Reskript, in dem er die Stadt zu einem treuen Heiligtum erklärte.
Nach dem Zerfall des östlichen Reiches begann eine tiefe Krise, die mit der Invasion von Attila und Totila noch schlimmer wurde. Sie reichte bis zur Zerstörung durch die Longobarden. Spello begann im Zeitalter der Kommunen wieder aufzuleben und die Stadt wurde dicht besiedelt, sodass sie in drei Stadtteile aufgeteilt wurde: Pusterola, Mezota und Porta Chiusa (oder Borgo). Diese drei ellipsenförmigen Bereiche der Stadt führen vom Stadttor Porta dell’Arce, dem höchsten Punkt, nach unten in den Ort; aufgrund der ständigen Weiterentwicklung erstreckt sich Spello heute bis zum Tor Porta Venere.
Im Lauf der Geschichte wurde Spello von verschiedenen nahegelegenen Städten wie Perugia, Assisi und Spoleto unterdrückt und zu einem Verwaltungsbezirk Spoletos. Im 13. Jahrhundert erfolgten mehrere Zerstörungen und Spello wurde zudem von Friedrich II dem Erdboden gleichgemacht. Er zerstörte selbst die Kirche San Lorenzo mit ihrem Archiv und ihrer Sakristei.
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt Teil des wichtigsten Adelsgeschlechts im damaligen Umbrien: der Baglioni, die Spello mit wichtigen architektonischen und künstlerischen Werken aufwerteten, etwa die Kapelle Baglioni mit Fresken von Pinturicchio, in der Kirche Santa Maria Maggiore. Im Jahr 1583 gelangte die Stadt unter die Ägide der Kirche und eine sehr lange Zeit des Zerfalls begann, der Zustand der Stadt verschlechterte sich zunehmend, bis hin zum Gnadenstoß: Ein schreckliches Erdbeben zerstörte 1832 Spello vollständig. Erst in den 60er-Jahren konnte sich die Stadt davon erholen und zum heutigen Steckenpferd Umbriens werden.
Spello ist einer der schönsten Orte Italiens, aber vor allem ist es eine Stadt des Öls. Dies werden Sie gleich beim Betreten bemerken. Tatsächlich befindet sich neben dem Haupttor, der Porta Consolare, ein mittelalterlicher Turm, auf dem ein uralter Olivenbaum steht. Der Olivenbaum ist seit Jahrhunderten wichtig für die Einwohner Spellos und er bestimmt bis heute die sozialen, ökonomischen,landschaftlichen und kulturellen Dynamiken der Stadt. Hier wird die Olivensorte Moraiolo angebaut, aus der ein fruchtiges natives Olivenöl extra mit bitter-scharfer Note entsteht. Spello steht auch aus dem Blickwinkel der Weingastronomie im Einklang mit der Natur, daher sind die lokalen Speisen einfach und traditionell. Sie basieren auf unverfälschten Lebensmitteln, die in den Gärten angebaut werden oder aus den nahegelegenen Wäldern stammen: Spargel, schwarzer Trüffel und natürlich auch Bruschetta, also Brot aus dem Holzofen mit Knoblauch und Öl.
Der Veranstaltungskalender von ist dicht gefüllt und die lebhafte Gemeinde organisiert das ganze Jahr hindurch verschiedene Initiativen. Der wichtigste Tag im Jahr der Einwohner Spellos ist Fronleichnam. Dann wird die Stadt zu einer wunderbaren Blumenwiese. Tatsächlich entstehen “Teppiche” und “Bilder” aus Blumen auf einer Strecke von 2 km durch die Straßen der Stadt und können bis zum Sonnenuntergang besichtigt werden; die Vorbereitung auf das “Blumenmeer” an Fronleichnam beginnt sechs Monate im Vorhinein und wird bis ins kleinste Detail geplant: etwa 1.000 Dekorateure schmücken angeleitet von einem Meister die Stadt, die von 50.000 bis 80.000 Personen besucht wird. Spello ist seit einigen Jahren führende Stadt der nationalen Vereinigung “Città delle Infiorate” und viele Meister aus Spello organisieren einige Blumenschauen in ganz Italien wie auch im Ausland.
Die beiden anderen bedeutenden Veranstaltungen der Stadt sind Hispellum, das mit Ritualen, Umzügen, Banketts und Gladiatorenkämpfen während der dritten Augustwoche an das “Reskript von Konstantin” aus dem Jahr 336 n. Chr. erinnert, und Oro di Spello in der dritten Novemberwoche, das von der bäuerlichen Tradition Spellos und vom Olivenöl, dem wertvollsten Produkt der Stadt, berichtet; Oro di Spello gehört außerdem zum regionalen Festival “Frantoi Aperti”.
Doch Spello hat noch viel mehr Freizeitaktivitäten zu bieten. Neben dem Festival des örtlichen Theaters Subasio und den zahlreichen Ausstellen und Kongressen im Palazzo Comunale erwarten Sie die sogenannten “weiteren Blütenblätter von Spello: das Kinofestival zwischen Februar und März, “Finestre, balconi e vicoli fioriti” im Mai, das Festival der lokalen Rebsorte Grechetto im Juli und den ganzen Sommer hindurch “Incontri per le strade”, eine Veranstaltung mit Musik, Tanz, Theater und Kunst sowie Ausstellungen auf den Piazze des historischen Zentrums.

Entdecken Sie, was Sie in Spello sehen koennen 

Spello hält seit Jahrhunderten seine eigene Identität sowie jene der Region Umbrien aufrecht; mit den Worten des Kunsthistorikers Cesare Brandi ausgedrückt: “fermarsi a Spello è come prendere un aperitivo dell’Umbria.”
Exploring Umbria bietet Ihnen eine geführte Tour durch die Stadt an, die am Stadttor Porta Consolare beginnt und bis zum Belvedere führt. Beim Durchgehen durch das zuvor erwähnte Tor befinden Sie sich im Stadtviertel Porta Chiusa mit seinen typischen Gassen voller Blumen und den als Wohnungen genutzten Türmen. Während Sie die Via Consolare entlanggehen, können Sie das Oratorium San Bernardino bestaunen, Sitz des ältesten Krankenhauses von Spello, das 1374 entstand. Wenn Sie weiter nach oben gehen, sehen Sie die Kapelle Tega mit Fresken von Niccolò di Liberatore, genannt Alunno, und von der Kunstschule Mazzaforte aus Foligno aus dem Jahr 1461. Außerdem erreichen Sie den Vorplatz der Kirche Santa Maria Maggiore, der Hauptkirche der Stadt. In ihrem Inneren befindet sich die Kapelle Baglioni sowie weitere Fresken von Pinturicchio und wertvolle künstlerische Manufakte. Direkt an die Kirche angrenzend wurde die Öffentliche Gemäldegalerie eingerichtet, in der sich Werke vom 12. bis zum 20. Jahrhundert befinden.

Gehen Sie nun noch weiter nach oben, um die romanische Kirche Sant’Andrea zu erreichen, mit Fresken der umbrischen Schule aus dem 14. und dem 15. Jahrhundert. Nach der via Cavour erreichen Sie das Zentrum der Stadt, die Piazza della Repubblica, auf der sich der Palazzo Comunale aus dem 13. Jahrhundert, die Rocca Baglioni und die Kirche San Filippo befinden. Wenn Sie nun die Via Garibaldi entlanggehen, gelangen Sie zum Largo Mazzini, auf dem sich die Kirche San Lorenzo Vescovo e Martire, zweite Stiftskirche der Stadt, befindet.
Wir empfehlen Ihnen nun in die Via Giulia einzubiegen und weiter nach oben zu gehen; am Ende der Straße erblicken Sie die Kirche Santa Maria di Vallegloria. Anschließend sollten Sie durch das Tor Porta dell’Arce hindurchgehen, um den höchsten Teil der Stadt zu erreichen: Belvedere.
Begeben Sie sich zum Tor Porta Venere mit den majestätischen Türmen Torri di Properzio und besuchen Sie anschließend die Überreste des Amphitheaters und der Kirche San Claudio. Wir empfehlen Ihnen die Via Centrale Umbra zu nehmen, um die Kirche San Ventura, in der Nähe der Stadtgärten, aufzusuchen und Ihren Spaziergang auf der Piazza Kennedy (oder Piazza del Mercato) ausklingen zu lassen. Verlassen Sie nun den Ort, um einige wichtige Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, etwa die imposante römische Villa mit über 400 Quadratmetern Mosaikböden im Ortsteil Sant’Anna oder die Villa Fidelia auf der Via Centrale Umbra, die Kirche Sant’Anna und andere Kirchen in den Vororten.

Die Quelle Fonte Bregno gilt als die höchste Quelle auf dem Berg Monte Subasio (1028 m) und wurde zwischen den Städten Assisi und Spello aufgeteilt, die sich seit dem Mittelalter um sie streiten. Sie kann über einen Wanderweg erreicht werden, der von der Kirche Madonna della Spella ausgeht und auch für Menschen mit eingeschränkte motorischen Fähigkeiten begehbar ist. An der Quelle befindet sich auch eine kleine Schutzhütte mit einer Feuerstelle und einem kleinen Bereich, der für Picknicks und Biwaks geeignet ist.

Der Name leitet sich von seiner Funktion als Tränke für Tiere ab („bregno“ oder „truogolo“) und hat langobardische Ursprünge; in Dokumenten des 18. und 19. Jahrhunderts wird die Quelle „Bregnole“ oder „Bregnola“ genannt. Gerade weil sie ein strategischer Punkt für die Bewässerung der auf dem Gipfel des Berges weidenden Herden war, war Fontebregno bis zur Aufteilung 1772 zwischen Spello und Assisi bitter umkämpft. Danach kam es zum Urteil von Monsignore Tiberio Soderini, der die Grenzen der Gemeindegebiete zum Vorteil der seraphischen Stadt festgelegt hatte, auf Antrag der Gemeinde Assisi als Akt der Eintracht von Papst Clemens XIV..

Der Brunnen hatte drei Öffnungen und bestand aus einer hohen Brüstung und kurzen Seitenflügeln; außerdem war eine Gedenktafel angebracht, die an das Urteil von Kardinal Soderini erinnerte, der anordnete, dass die Gemeinden Spello und Assisi gemeinsam für eine eventuelle künftige Restaurierung des Brunnens sorgen sollten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die beiden Filtertunnel, die bei der Ansaugung zusammenlaufen, jeweils in der Gemeinde Assisi und in der Gemeinde Spello errichtet wurden. Heute ist die Quelle, die 2012 restauriert wurde, mit zwei Schächten ausgestattet, und am linken befindet sich eine Skulptur von Fiorenzo Bacci, die die heilende Nymphe der Gewässer von Subasio darstellt: Diese Hommage an das Wasser gehört zu einer Reihe von Werken, die den vier Elementen (Erde, Wind, Wasser, Feuer) gewidmet und im Park von Subasio verteilt sind.

Die Stadtmauer von Spello ist eines der wichtigsten Zeugnisse für die Römerzeit, mit dem die Grenzen des alten Stadtzentrums genau nachverfolgt werden können. Sie erstreckt sich etwa 1 km und 800 m lang von Norden nach Süden und zeigt sich in einer langgezogenen Form. Leider ist der nordöstliche Teil nicht mehr erkennbar, aber zwischen den südöstlichen und westlichen Hängen ist sie über die Mitte hinaus aufrecht erhalten. Die Mauer besteht aus kleinen, rosafarbenen Kalksteinblöcken vom Berg Monte Subasio in rechteckiger Form, die entsprechend der Technik Opus Vittatum angeordnet wurden; der innerste Kern besteht hingegen aus opus coementicium und die Tore aus großen, grauen Kalksteinblöcken.

Die Stadtmauer geht auf 30-20 v. Chr. zurück und ist ein Werk des Euergtismus von Kaiser Augustus, das anschließend in der Spätantike restauriert wurde. Aufgrund der Beachtlichkeit und der ästhetischen Wirkung des Kunstwerks ist es sehr wahrscheinlich, dass die Stadtmauer mehr errichtet wurde, um die Stadt zu verschönern und das Zeitalter von Kaiser Augustus zu betonen, als sie zu verteidigen.

Entlang des Mauerabschnitts sind heute noch drei Ausfalltore vorhanden, dabei handelt es sich um Fußgängerdurchgänge zwischen dem Inneren und dem Äußeren der Stadt, und fünf römische Tore: Porta Venere, Porta Urbica und Porta Consolare im südlichen Bereich sowie Porta di Augusto und Porta dell’Arce am Felsen. Bei dieser Mauer handelt es sich mit Sicherheit um eines der am besten erhaltenen befestigten Bauwerke in Italien.

Der Palazzo Baglioni erhebt sich auf der Piazza della Repubblica, neben dem Rathaus; ursprünglich erstreckte er sich bis zur Via Seminario Vecchio und zur Via della Liberazione. Er enthält die frühere Festung Rocca Albornoziana, oder Cassero, die im Jahr 1358 auf Wunsch des Anführers des Herzogtums Spoleto, Filippo D’Antella, in einem Bereich errichtet wurde, auf dem sich früher das Oratorium Oratorio dei Raccomandati di Santa Maria della Misericordia befand. Die Festung war Teil des Befestigungsprojekts der Kirche, das der Papst wünschte und dem Kardinal Egidio Albornoz übertrug. Letzterer ließ ausgerechnet mitten in Italien zahlreiche Festungen in den bedeutendsten Städten errichten, um die Macht des Kirchenstaates zu zentralisieren und zu festigen.

Als mit Beginn der Herrschaft der Baglioni in Spello diese vermehrt in die Stadt zogen, gab Adriano Baglioni zwischen 1561 und 1564 Änderungen am Gebäude in Auftrag, um es zu einer Adelsresidenz zu machen: Nach einem Plan von Battaglia di Pietro und Filippo di Giacomo wurde so das Erscheinungsbild der Immobilie verändert und die Höhe des Männchens wurde verringert.

Andere Arbeiten wurden das gesamte 16. und 17. Jahrhundert hindurch wiederholt, da die Festung und der Palast als Residenz des apostolischen Gouverneurs, als Gefängnis und schließlich als Sitz des Priesterseminars von San Felice genutzt wurden; weitere Interventionen folgten nach dem schrecklichen Erdbeben von 1832. Leider ist angesichts der zahlreichen Verwandlungen und Veränderungen heute nur noch sehr wenig vom ursprünglichen Komplex übrig geblieben, und die Überreste sind sowohl in der Via Seminario Vecchio als auch in der Via della Liberazione zu sehen, während die Mauer aus dem 16. Jahrhundert, die die beiden Erhebungen des Bauwerks verband, völlig verloren gegangen ist.

Auch das Innere hat sich verändert, aber glücklicherweise sind einige Fresken und Dekorationen erhalten geblieben. Der interessanteste Raum ist sicherlich der des Gouverneurs im Erdgeschoss: Die Decke aus Kacheln, die mit geometrisch-floralen Motiven und mit dem Greif, dem Symbol von Perugia, verziert ist, erscheint wunderschön, zudem sind die Wände mit weiblichen Figuren, die den Balken halten, und einigen Ansichten des umbrischen Tals als Fresko gestaltet. Ursprung und Autor der Fresken sind nicht bekannt, aber es gibt Ähnlichkeiten zum Zyklus in der Sala degli Zuccari im Palazzo Comunale.

Das Rathaus von Spello wurde 1270 unter der Herrschaft des Bürgermeisters Giacomo del Mastro nach einem Plan von Mastro Prode auf der Piazza della Repubblica errichtet; dort, wo früher mit großer Wahrscheinlichkeit ein Palazzo stand.
Das Aussehen des Gebäudes erfuhr mit dem Sturz der Baglioni Ende des 16. Jahrhunderts und dann erneut im 17. Jahrhundert mehrere Veränderungen, als das Bauwerk an der Ostseite erweitert und um ein Stockwerk erhöht wurde. Das heutige Erscheinungsbild ist das Ergebnis der 1939 durchgeführten Arbeiten, zu denen die Restaurierung nach dem Erdbeben von 1997 hinzukam. Heute beherbergt es zwar einige städtische Büros, wird aber vorwiegend als repräsentatives Gebäude mit Konferenzräumen und Ausstellungsflächen genutzt.
Im Erdgeschoss können wir zwei Spitzbögen bewundern und die alte Loggia des Gebäudes aufsuchen, die eine Gedenktafel zur Erinnerung an die 86 Gefallenen und 14 Vermissten des Ersten Weltkriegs beherbergt: Sie ist ein Werk des Künstlers Benvenuto Crispoldi und stellt die Heimat dar. Über der Loggia sind die drei romanischen Doppelbogenfenster zu sehen, zwei in Richtung Via Garibaldi und eines die Piazza hin ausgerichtet, die von eleganten Kapitellen überragt werden. An der Seite des Tors befand sich eine breite Treppe, die im 16. Jahrhundert abgerissen wurde; an ihrer Stelle wurde der Brunnen von Papst Julius III. Del Monte errichtet, ein von zwei ionischen Säulen begleitetes Becken, ein Gebälk mit Girlandendekoration und vier Wappen, darunter das von Papst Julius III. Über dem Brunnen können wir eine beschädigte Verkündigung aus dem zwanzigsten Jahrhundert sehen, während wir an der Spitze des Gebäudes den Turm mit der Gemeindeuhr erblicken können.
Der Palazzo Comunale verfügt heute über drei zugängliche Stockwerke mit insgesamt 26 Räumen im Inneren. Beim Betreten des Atriums des Palastes können wir die ummauerte Sammlung römischer archäologischer Funde bewundern, während wir den Besuch fortsetzen und die Sala delle Volte, den Sitz des Monte di Pietà im 15. Jahrhundert und heute für temporäre Ausstellungen genutzt, bestaunen, weiters die Sala dell’Editto, die das Rescritto di Costantino enthält und mit herrlichen Ansichten von Spello des Malers Gaetano Pompei di Amandola aus dem 19. Jahrhundert verziert ist, die Sala Petrucci, die Sala degli Stemmi mit dem Stammbaum der wichtigsten Familien Spellos ab dem 16. Jahrhundert und dann den Fondo Antico, der etwa 4000 Bände enthält, darunter eine kostbare Inkunabel, die 1474 in Venedig gedruckt wurde. Der wichtigste Raum ist sicherlich die Sala degli Zuccari mit dem herrlichen Freskenzyklus aus dem 16. Jahrhundert, der früher Federico und Taddeo Zuccari zugeschrieben wurde und heutigen Erkenntnissen zufolge auf Ascensidonio Spacca, bekannt als Fantino, zurückgeht.
Von großer Bedeutung ist die ständige Sammlung „Emilio Greco“, die im zweiten Stock des Gebäudes eingerichtet ist und sich auf die vielen Facetten des weiblichen Universums konzentriert.

Der Palazzo Urbani-Acuti, auch Cruciani genannt, befindet sich auf der Via Garibaldi und war eines der bedeutendsten privaten Gebäude in Spello. Er wurde rund um das Jahr 1602 von der adeligen Familie Acuti-Urbani aus Spello errichtet. Dafür wurde eine dahinterliegende Häusersiedlung erweitert und der Palazzo war jahrhundertelang ein Landsitz für Patrizierfamilien. Im Jahr 1620 ging er in die Hände der Monaldi über, im Jahr 1718 der Grillo-Pamphili, um schließlich 1769 in den Besitz der Cruciani zu gelangen. Im Jahr 1940 wurde der Palazzo an das nahegelegene Collegio vitale Rosi verkauft und anschließend erwarb ihn die Gemeinde.

Der Palazzo Cruciani wurde mehrmals umgebaut, je nach dem Geschmack der Adelsfamilien, die ihn bewohnten; heute verfügt er über vier Stockwerke und weist einen deutlichen barocken Fingerabdruck auf. Das komplexe Gebäude ist rund um einen Hof aufgebaut und im östlichen Flügel wirkt es durch große Scheiben viel leichter. Außerdem beherbergt der Palazzo einen alten Brunnen, der mit Fratze verziert ist, unter denen sich auch das heraldische Symbol befindet, das von den Urbani-Acuti in Auftrag gegeben wurde. Besonders raffiniert ist der Laubengang mit Holzüberdachung, der sich links vom Hof befindet und von dem ein wunderschöner Ausblick genossen werden kann.

Im Inneren ist das Erdgeschoss mit Allegorien aus dem 17. Jahrhundert verziert, die von einem unbekannten Maler 1602 auf dem Tonnengewölbe aufgemalt wurden, genau gleich wie die Dekorationen an den Treppen und im Hauptgeschoss. Der Hauptraum ist die Sala delle Quattro Stagioni im ersten Stock, in der heute Gemeinderatssitzungen abgehalten werden. An der Decke sind die vier Jahreszeiten dargestellt, während an den Wänden Motiven mit Kerzenhalten mit den Initialen des Auftraggebers Giovanni Cruciani, der Ausführung der Malereien (1890) und der Unterschrift des Künstlers Gaetano Pompei di Amendola abwechseln.

Die Gemäldegalerie Pinacoteca di Spello wurde offiziell am 6. August 1994 eröffnet, aber die ersten Werke wurden bereits von Prior Luigi Pomponi zusammengestellt, der 1916 damit begann, die wichtigsten Werke der Kirche Santa Maria Maggiore, deren Eigentümer er ernannt worden war, und anderer Kirchen in der Kapelle des Erlösers im Inneren der Stiftskirche zu sammeln; zu dieser Sammlung kamen auch die Werke der Gemeinde Spello und der Kongregation congregazione di Carità hinzu. Pomponi kümmerte sich bis in die sechziger Jahre persönlich um die Gemäldegalerie, während in den achtziger Jahren die Associazione Pinacoteca Civica di Spello gegründet wurde, wodurch das Museum entstand, das sich noch heute im 1542 errichteten Palazzo dei Canonici befindet, ein an Santa Maria Maggiore angrenzendes Gebäude.

Eine weitere wichtige Persönlichkeit für die Weiterentwicklung des Museums war Benvenuto Crispoldi, ein Maler aus Spello, der zwischen 1886 und 1923 tätig und der erste sozialistische Bürgermeister der Stadt war, der seine Werke der Verwaltung vermachte.

In der Gemäldegalerie Pinacoteca di Spello werden wertvolle Werke der Goldschmiedekunst der Gotik und des Barock, sakrale Gewänder, polychrome Holzskulpturen, Holzmalereien, Leinwände und freistehende Fresken vom Ende des dreizehnten bis zum achtzehnten Jahrhundert aufbewahrt. Sie alle sind wertvolle Zeugnisse der lokalen künstlerischen Tätigkeit und der Beziehungen zwischen Spello und den anderen umbrischen Kunstzentren wie Spoleto, Perugia und Foligno.

Das Museum ist in sieben Säle unterteilt, in denen eine hölzerne Madonna aus dem frühen 14. Jahrhundert, das Astilkreuz aus vergoldetem Silber von Paolo Vanni aus dem Jahr 1398 und der Gonfalone der Werkstatt von Mazzaforte in Foligno sowie die Madonna mit dem Rosenkranz von Ascensidonio Spacca ausgestellt sind. Im Saal 5 können Sie auch einige Tafeln des Chors von Santa Maria Maggiore bewundern, die Ende des 16. Jahrhunderts von Zaccaria di Filippo Mazzola gemalt wurden; aus derselben Kirche stammt auch das Triptychon vom Maestro dell’Assunta aus Amelia, eine Tempera auf Holz vom Ende des 15. Jahrhunderts, die im gleichen Raum wie die Madonna mit Kind aufgestellt ist und zuerst Pintoricchio und dann Andrea d’Assisi, genannt Ingegno, zugeordnet wurde. Das Werk wurde 1970 gestohlen und 34 Jahre später, 2004, nach Spello zurückgebracht; es handelt sich um eine Tempera auf Holz, die die zentrale Tafel des Triptychons des Maestro dell’Assunta war.

Das Stadttor Porta Consolare war der Hauptzugang zur Stadt vom Südhang aus. Das Tor besteht aus weißen Bruchsteinen vom Berg Monte Subasio, die perfekt geschliffen und ohne Kleber miteinander verbunden sind; mit drei Bögen ist dieses Tor ein Beispiel für ein Tor ad cavaedium, d.h. mit einer Art Innenhof zwischen den inneren und äußeren Bögen. Der mittlere Bogen wurde für Kutschen genutzt, während die beiden seitlichen, kleineren Bögen den Fußgängern dienten.

Im Süden erhebt sich ein gut erhaltener, mittelalterlicher Turm direkt neben dem Tor.

Das Tor wurde durch die Erhöhung des Niveaus des Gehwegs an der Außenfassade im Renaissancestil errichtet; außerdem wurden zwei Marmorstatuen hinzugefügt, die ursprünglich zu Grabdenkmälern vom Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. gehörten und aus dem Bereich des Amphitheaters stammen. Am Tor wurden zahlreiche Restaurierungsarbeiten und Veränderungen vorgenommen, die im Laufe der Jahrhunderte aufeinander folgten und sowohl das Tor wie auch die Straße darunter betrafen; somit ist erwiesen, wie häufig dieses Tor genutzt wurde.

Tatsächlich sind unter dem Mittelbogen im Querschnitt drei Straßenschichten aus vorrömischer, römischer und mittelalterlicher Zeit sichtbar: Das bedeutet, dass die erste Straße noch älter ist als das Tor, das im Triumviralzeitalter errichtet wurde.

Das Stadttor Porta dell’Arce befindet sich an der höchsten und nördlichsten Stelle der Stadtmauer, sodass sogar angenommen wurde, dass es Teil der früheren republikanischen Stadtmauer war. Darauf lassen jedoch keine Spuren schließen. Aufgrund der Nähe zum Kapuzinerkloster wird es auch Porta dei Cappuccini genannt und durch dieses Tor hindurch führt der Weg auf den Berg.

Das Tor besteht aus einem einzelnen, 3 Meter langen Bogen und außerdem ist nur ein Doppelbogen aus Quadersteinen erhalten, in dem noch der Schlitz zu sehen ist, durch den die Schließschleuse lief, sowie die Pfeiler, die größtenteils unter der Erde liegen. Die Außenseite des Bogens zeichnet sich durch eine in die Quadersteine gemeißelten Rahmen aus, der sich wahrscheinlich an der gegenüberliegenden Seite befand und von dem keine Überreste erhalten sind. Der Bogen wurde aus viereckigen, weißen Steinblöcken aus der Region ohne Verwendung von Kleber errichtet.

Villa Fidelia, oder Costanzi, vom Ingenieur Decio Costanzi, dem letzten Besitzer, ist bereits auf der Staatsstraße, die Spello mit Assisi verbindet, deutlich zu sehen. Diese Villa erhebt sich am wichtigsten religiösen Ort für das alte umbrische Volk: Hier befand sich fast 10 Jahrhunderte lang der Santuario Federale des umbrischen Städtebundes, der auf das 4. bis 5. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht. Mit der römischen Eroberung wurde das Gebäude unter Augustus und Konstantinus verstärkt: Eine Terrasse wurde errichtet, die die Gedächtniskapelle für Jupiter, im Bereich, in dem sich heute das Spielcasino für den Urlaub befindet, mit der Gedächtniskapelle für Venus verband, die heute dem Kloster der Franziskaner-Missionsschwestern entspricht. Konstantin brachte in seinem Rescritto außerdem den Wunsch zum Ausdruck, das unter dem Wallfahrtort ein Tempel errichtet wird, der seinem Geschlecht Gens Flavia gewidmet ist.

Das heute noch bestehende Gebäude, das anschließend in eine private Villa verwandelt wurde, ist das Ergebnis von Änderungen, die die verschiedenen Besitzer im Lauf der Zeit vorgenommen haben: Die Familie Urbani im 16. Jahrhundert, die Adelige Teresa Pamphili Grillo, die das Gebäude im 18. Jahrhundert erwarb, Gregorio Piermarini, der den Vesuv-Garten und die Diana-Quelle errichtete, und schließlich Decio Costanzi. Letzterer verkaufte den südlichen Palast, die alte Kapelle für Venus, an die Mönche, während die übrige Immobilie seit 1974 im Besitz der Provinz Perugia ist, die sie für Events und Ausstellungen nutzt.
Erwähnenswert sind die Arbeiten des Architekten Giuseppe Piermarini aus Foligno, der einen Sommerpavillon errichten ließ, der später umgebaut wurde, und die Arbeiten von Cesare Bazzani zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Diesen beiden Herren ist der vielseitige Stil des Gebäudes zu verdanken, der barocke Elemente mit Neoklassizismus in Einklang bringt.
Die Villa wurde zu einem derart prestigeträchtigen Zentrum, dass sie 1930 für den Hochzeitsempfang von Boris III von Bulgarien und Giovanna von Savoyen, Tochter des Italienischen Königs Viktor Emanuel, genutzt wurde.
Heute nimmt der Komplex eine Fläche von 60.000 m2 ein, hauptsächlich durch den großen Park und verschiedene Bauwerke. Beim Betreten fallen Ihnen der Empfangsraum, ein Werk von Bazzani, auf, der wunderbare Barockgarten, auch Vesuv-Garten genannt, mit dem Diana-Brunnen und der englische Rasen Magnolia. Besonders interessant ist die Kirche San Fedele, der Heilige, dem die Villa ihren Namen zu verdanken hat, und ein heiliger Bereich. Liebevoll sind das Ferien-Spielcasino, das kleine Theater und das Gartenhäuschen; harmonisch und geometrisch zeigt sich hingegen der italienische Garten, auf den eine Zitronenplantage, die Reitbahn und der große Park mit 20.000 m2 Fläche samt Steineichenwald und Olivenhain folgen.

Im Jahr 2005 wurde unweit der Porta Consolare, in der Nähe der Kirche Sant’Anna eine geniale Entdeckung gemacht: Während der Ausgrabungsarbeiten zur Errichtung eines Parkplatzes wurden auf einem alten Fußballfeld Überreste einer römischen Villa gefunden.
Nach jahrelangen Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten kam eine wunderbare Villa aus der Kaiserzeit mit 20 Räumen samt wunderbaren Mosaikböden zum Vorschein. Die Farbgebung und die Eleganz der Muster beweisen die besonderen Kenntnisse der Künstler, wahrscheinlich Meister aus Rom, die von einem wohlhabenden Auftraggeber hierher geholt wurden; leider ist über die Identität des Besitzers der Villa nichts bekannt, auch wenn die Szene des Weinausschanks darauf schließen lässt, dass es sich um einen Weinbauern handelte.

Die Villa nimmt eine Fläche von 500 m2 ein und zwei Bauphasen konnten entdeckt werden: die erste aus dem augustinischen Zeitalter (27 v. Chr.-14 n. Chr) und die zweite aus der Kaiserzeit (2.-3. Jahrhundert n. Chr.). Zehn der 20 Räume sind mit mehrfarbigen Mosaiken verziert und enthalten Farbreste in unterschiedlichen Farben an den Wänden. Die Mosaikteppiche stellen Wald- und Fantasietiere, Männer im Zeichen der Jahreszeiten, Satiren, geometrische Elemente und den bereits erwähnten Weinausschank im Hauptraum, dem Triklinium, dar. Weitere wunderschöne Räume sind: der Vogelraum, der Raum der Amphoren, der Raum der strahlenden Sonne, der Raum mit dem geometrischen Mosaik, vielleicht das Schlafzimmer, der Raum der Schilder, ein beheizter Raum, älterer Bestandteil der Villa, und das Peristyl oder auch das Tor, das den Innenhof vom Wohnraum abtrennte. Alle Verzierungen erinnern an die Weinbereitung durch den Besitzer.

2018 wurde die Villa der Mosaik zu einem bahnbrechenden Museum, eingeschlossen in ein Gebäude moderner Architektur, das sich perfekt in die Umgebung einfügt und mit zahlreichen Besonderheiten für die Besucher ausgestattet ist.

Die Kapelle erhielt ihren Namen „Tega“ vom Schneider Pietro Tega, der im Jahr 1921 die Fresken entdeckte, die bis damals von einer Putzschicht verdeckt waren. Der ursprüngliche Name der Kapelle lautete Sant’Anna, da sie als Sitz der Bruderschaft Sant’Anna galt. Diese Bruderschaft leitete eines der zahlreichen Krankenhäuser, die sich im Lauf der Jahre in Spello befanden, das auf das Jahr 1362 zurückgeht; die Gemeinschaft wurde 1571 unterdrückt. Im Jahr 1895 wurden die Räumlichkeiten als Geschäft genutzt, und bereits damals waren die Fresken, die 1970 renoviert wurden, teilweise sichtbar.

Die Kapelle besteht aus einem Raum mit rechteckiger Form, der mit einem Kreuzrippengewölbe bedeckt ist; an der linken Wand befindet sich ein großer Bogen, der derzeit aufgrund der Erhöhung der Oberfläche des angrenzenden Platzes teilweise mit Erde bedeckt ist. Trotz der kleinen Maße, werden Ihre Augen zahlreiche Fresken erblicken, die Wände und Decken zieren

Dieses Erbe an italienischer Kunst geht auf das Jahr 1461 zurück und werden vorwiegend Niccolò di Liberatore, genannt l’Alunno, zugeordnet. Eines der Fresken könnte von Pietro di Mazzaforte, Sohn des aus Foligno stammenden Giovanni di Corraduccio, sein. Wahrscheinlich war die Dekoration Teil eines einheitlichen, größeren ikonografischen Projekts; heute können wir die Apostel und Heiligen, die Hölle, das Fegefeuer und die Evangelisten, die auf den vier Segeln porträtiert wurden, bestaunen.

Die Kirche San Claudio befindet sich außerhalb der Stadtmauern, in der Nähe des Amphitheaters, und ist ein wunderbares Beispiel für eine romanische Kirche in Umbrien, da in ihr die Eigenschaften der franziskanischen Kunst aus dem 12. und 13. Jahrhunderts beinahe unverändert aufrecht erhalten geblieben sind. Schließlich bezeichnete sie der lokale Historiker Dazio Pasquini als „eine der wenigen Kirchen in Spello, für die kein Geld mehr übrig war, um sie in eine Barockkirche zu verwandeln…“.

Einem Dokument aus dem Jahr 1178 zufolge gehörte die Kirche der Abtei San Silvestro in Collepino des Kamaldulenserordens an; vor 1393 ging sie in die Hände der Gemeinde Spello über, die den Mönchen von San Silvestro eine jährliche Pacht bezahlten.

Ab der Ende des 14. Jahrhunderts, nachdem der Papst den Ablass erteilt hatte, wurde diese Kirche zu einem gut besuchten religiösen Zentrum, in dem Messen abgehalten wurde, die den Bau von zwei Toren an den Seiten des Gebäudes erforderten.

Durch das schlimme Erdbeben im Jahr 1832 entstanden Schäden am Gebäuden, das damals wie auch im 20. Jahrhundert restauriert wurde. Infolge des Erdbebens 1997 wurde weitere Arbeiten durchgeführt, darunter die Restaurierung der Fresken, die 2009 abgeschlossen werden konnte.

Die Fassade der Kirche San Claudio, die aus weißem Kalkstein besteht, ist interessant, da sie leicht asymmetrisch ist; im oberen Teil befindet sich eine wunderschöne Rosette neben zwei zweibogigen Fenster. Ganz oben ragt noch der segelförmige Glockenturm auf zwei Reihen hervor, in denen sich früher die Glocken befanden; an den Enden befinden sich zwei Adlerstatuen, denen der Kopf fehlt.

Der Innenraum besteht aus drei voneinander abgetrennten Schiffen, rechts mit Säulen und links mit Pfeilern, auf denen sich Fresken mit San Claudio als Ganzkörperdarstellung mit seinem Werkzeug – Winkel, Skalpell und Hammer – in der Hand befinden. In der Apsis befindet sich der Altar, der aus dem Deckel eines Sarkophags besteht.

Die Innenwände des Gebäudes waren beinahe vollständig bemalt, doch heute sind nur noch einige Reste übrig, darunter der Freskenzyklus von Cola di Petruccioli, das Mysterium der Erlösung im Presbyterium und Spuren einer Kreuzigung in der Apsis.

Die Kirche San Lorenzo, Bischof und Märtyrer, ist die zweite Stiftskirche in Spello, neben Santa Maria Maggiore. Sie erhebt sich auf dem Largo Mazzini auf den Überresten der alten Kirche Sant’Ercolano, die wahrscheinlich auf das 6. Jahrhundert zurückgeht. Sie wurde im 7. Jahrhundert unter bislang unklaren Umständen errichtet: einige behaupten, dass sie auf Wunsch der Einwohner Spellos gebaut wurde, die sich unter den Schutz der Märtyrers Lorenzo stellen wollten, andere behaupten hingegen, dass sie errichtet wurde, nach dem Kaiser Heinrich IV. die Belagerung der Stadt beendete. Daraufhin wurde die Kirche umgebaut und erweitert, um von zahlreichen Päpsten besucht zu werden.

Beobachtet man die Fassade so fällt auf, dass sie aus zwei verschiedenen Bauphasen besteht: die erste im romanischen Stil und die zweite aus dem Jahr 1540, als das Gebäude verändert wurde, um imposanter zu wirken. Dabei wurde das Hauptschiff vergrößert und die Seitenschiffe wurden hinzugefügt. Dies ist der Arbeit des Architekten “Maestro Donato” zu verdanken, was die Pfarrchroniken bezeugen.

Die Kirche besteht aus drei Schiffen, die durch Pfeiler getrennt sind und in einer Apsis enden; das mittlere Schiff ist am größten und wird von einem Tonnengewölbe bedeckt, während das rechte einen Altar enthält und drei Kapellen beherbergt: die der gekrönten Jungfrau, in der sich ein 1438 vom Heiligen Bernardino von Siena gestiftetes Bild befindet, die Sakramentskapelle aus dem achtzehnten Jahrhundert von Piermarini oder Filippo Neri von Foligno, in der sich der schöne Tabernakel von Flaminio Vacca befindet, und schließlich die Kapelle der Dreifaltigkeit. Prachtvoll ist das Glasfenster mit dem Martyrium des heiligen Lorenz und der elegante Baldachin des Hochaltars, der dem von Bernini im Petersdom im Vatikan sehr ähnlich ist.

Zu den wichtigsten Werken, die in der Kirche verwahrt werden, gehören die Mystische Hochzeit der Heiligen Katharina von Bartolomeo da Miranda und eine Geburtsszene von Andrea Camassei. Die Sakristei beherbergt auch andere Werke, darunter einen Schrank aus dem 16. Jahrhundert mit Einlegearbeiten des Familienwappens der Baglioni.

Die faszinierende romanische Kirche Sant’Andrea wurde 1025 errichtet, wahrscheinlich vom Hl. Romuald, und anschließend gemeinsam mit dem angeschlossenen Kloster vom Bischof Spoletos an den Orden der minderen Brüder verkauft. Die Widmung an den Seligen Andrea Caccioli, aus Spello stammender Anhänger vom Hl. Franziskus, erfolgte später. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut, bis zu den letzten Arbeiten im 17. Jahrhundert.

Die Kirche weist die Form eines lateinischen Kreuzes mit einem einzigen Schiff auf, ist unglaublich schön und ein Schrein für Kunstwerke. Sie wurde von Benvenuto Crispoldi aus Spello im Jahr 1913 renoviert. Im Inneren befindet sich die Kapelle Battistero, ehemals Kapelle Baglioni, die von Grifonetto Baglioni im 15. Jahrhundert in Auftrag gegeben wurde. Ein Portrait von ihm ist in der Kapelle zu sehen. Im rechten Querschiff ist eine wunderschöne Tafel von Pintoricchio zu sehen, an der er selbst 1506 zu arbeiten begann, die jedoch 1510 von Eusebio da San Giorgio und anderen fertiggestellt wurde. Interessant ist auch der Brief von Bernardino di Betto ganz unten am Kunstwerk, in dem er sein Aussetzen der Arbeit aufgrund bevorstehender Verpflichtungen in Siena rechtfertigt.

Der Altar ist ein bedeutendes Kunstwerk der Bildhauerei, der zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert entstanden sein muss. In ihm wird eine Urne aus vergoldetem Holz aufbewahrt, eine Reliquie von Beato Andrea Caccioli.

Das Kloster erhebt sich neben der Kirche und kann über ein Tor rechts an der Fassade betreten werden; ein Korridor verbindet die Kirche mit dem Kreuzgang und rund um ihn wurden das Refektorium und andere Klosterräumlichkeiten errichtet.

Die Kirche San Gregorio Magno, in der sich das wertvolle Oratorium Oratorio della Morte befindet, liegt unmittelbar hinter die Einfahrt in die Via Giulia, an der linken Seite. Die Kirche, auch als „Chiesa della Morte“ bekannt, wurde 1573 errichtet, während die Brüderschaft della Morte 1550 gegründet wurde. Sie hatte den Auftrag, Tote zu begraben. Ihr Sitz befand sich ursprünglich im Oratorium Sant’Antonio.

Das neue Oratorium wurde in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts auf Initiative von Don Giovanni Jacobieri errichtet und ist über ein Tor aus dem 12. Jahrhundert an der rechten Seitenwand der Kirche zugänglich. Diese enthält außerdem noch das Wappen der Familie Diamanti. Die Gemeinde übernahm die Kosten für die Errichtung des Oratoriums, daher wurden die Verzierungen im Inneren, darunter auch Büsten von Heiligen, Wahrsagern und Propheten, von den wohlhabendsten Familien in Spello in Auftrag gegeben; das Werk geht auf das Jahr 1604 zurück und wird einem anonymen Barockmaler zugeordnet.

Außen war die Kirche ursprünglich bemalt, während sie heute aus Stein vom Berg Monte Subasio besteht, der für Gebäude in Spello häufig verwendet wurde. Über das Renaissanceprojekt gibt es keine Informationen und davon ist heute nur noch eine Dekoration mit dem Tympanon eines klassischen Tempels unter dem Dach erhalten. Innen weist die Kirche eine rechteckige Form auf mit drei Altären aus dem späten 16. Jahrhundert, zudem beherbergt es zahlreiche Kunstwerke, darunter eine Verkündigung aus dem Jahr 1591, Das Ableben des Heiligen Andreas aus dem Jahr 1789, ein Chor aus dem 18. Jahrhundert und eine Statue vom Auferstandenen aus dem 19. Jahrhundert. Der gesamte Komplex wurde nach dem Erdbeben 1997 restauriert und wieder für geistliche Zwecke zur Verfügung gestellt.

Die Kirche Sant’Anna ist ein kleines, immer geschlossenes Gebäude, das sich im Vorstadtbereich von Spello, unweit von der Villa di Mosaici befindet. Mit großer Wahrscheinlichkeit war sie früher ein Oratorium der Brüderschaft der Disciplinati di Sant’Anna, die das Krankenhaus innerhalb der Stadtmauern seit 1362 leiteten. Es gibt keine Dokumentation zur Gründung des Krankenhausses, aber kürzlich wurden Fresken entdeckt, die die Errichtung des Gebäudes auf den Beginn des 13. Jahrhunderts datieren. Wie viele Gebäude in Spello wurde auch diese Kirche mehrmals renoviert und so in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild verändert. Eine dieser Renovierungen erfolgte unmittelbar nach dem Erdbeben im Jahr 1997.

Die Kirche ist mit einem Satteldach und einem Auge in der Mitte ohne Rosette versehen, außerdem ist das Tor mit einem Eisengitter ausgestattet, das zwischen dem Außenbereich und dem Inneren der Kirche liegt. Der Innenraum ist viereckig und mit drei Altären sowie einer geraden Seitenwand ausgestattet. Die Mauern sind mit Fresken verziert, die zwischen dem 15. Und dem 16. Jahrhundert entstanden. Dazu gehört auch eine Madonna mit Kind und der Hl. Giobbe mit der Hl. Anna von der umbrischen Schule, ein Fresko der Schule aus Foligno in einer Nische, ein Banner einer Prozession aus dem 16. Jahrhundert und weitere Fresken aus dem 15. Jahrhundert der umbrischen Schule. Außerdem befindet sich neben dem Altar eine Lourdes-Madonna aus Gips und in einer Nische eine Statue der Hl. Anna mit der Muttergottes als Kind.

Die Kirche Madonna di Vico wird mehr wegen ihrer Geschichte, die von Misserfolgen gekennzeichnet ist, als wegen ihres historisch-künstlerischen Wertes von Interesse ist. Die Kirche erhebt sich entlang der Via Flaminia, einer mit Kirchen und Heiligtümern übersäten Straße, dem Ziel der Pilger auf ihrem Weg nach Assisi.

Die „runde“ Kirche wurde 1517 nach einer blutigen Affäre zwischen den Protagonisten Bartoloccio di Giacomo Bartolocci, Herr von Spello, und seinem Berater Vico di Chiatti errichtet. Sie begingen die schrecklichsten Gräueltaten, wurden aber 1373 während eines Jagdspieles von einigen Bewohnern Assisis getötet; das Haus von Vico wurde abgerissen und an seiner Stelle ein Schrein mit einer Majestät errichtet, der im Laufe der Jahre von Brombeeren und Dornen überwuchert wurde. Trotzdem waren die Pilger diesem Schrein weiterhin sehr ergeben, bis er anfing, Wunder zu vollbringen, und so wurde beschlossen, diese Kirche zu errichten, jedoch nach einem genauen und sorgfältigen Plan.

Die runde Kirche weist die Form eines griechischen Kreuzes mit einem viereckigen Kirchenschiff auf, von dem drei halbkreisförmige Apsiden abzweigen. Unter der Kuppel in der Mitte der Kirche befindet sich der Hochaltar, in den die alte Ädikula mit der Madonna del Latte, ein Werk aus dem 15. Jahrhundert, das Bartolomeo da Miranda zugeschrieben wird, integriert wurde. Insgesamt ist die runde Kirche harmonisch, hell und mit einigen wenigen Fresken geschmückt.

Dieser Verdienst geht zweifellos an die Baglioni, die damaligen Herren von Spello, aufmerksame und gebildete Mäzene, die jedoch dem Niedergang entgegengingen, als die Kirche 1583 die Stadt in Besitz nahm. So wie für die Baglioni und Spello eine lange Phase des Niedergangs begann, so kam auch für die Madonna di Vico das Ende. Seit 1539 ist alles unverändert geblieben, wahrscheinlich aufgrund der zunehmenden Bedeutung, die die Heiligtümer in der Umgebung erlangten; die Kirche geriet in Verwahrlosung und ihre Ausstattung wurde zu Diebesgut.

Das Oratorium war Sitz der disziplinierten Bruderschaft der Barmherzigkeit, genannt „dei Raccomandati di Maria“, die 1348 gegründet wurde und sich etwa zehn Jahre lang an anderen Orten versammelte, bis sie einen neuen Sitz in den Häusern von Tomasuccia di Puccio di Bartolo in Spello erhielt. Die Mitbrüder begannen 1386 in Krankenhäusern zu arbeiten, ihr Krankenhaus wurde 1570 gegründet. Damals war es das einzige Krankenhaus in Spello, da die Krankenhäuser von San Michele Arcangelo und San Bernardino unterdrückt wurden. In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts ging das Gebäude in Privatbesitz über und wurde als Holzschuppen genutzt, um anschließend in eine Schreinerei umgewandelt zu werden. Durch das Erdbeben von 1997 wurde es zerstört. Heute befindet sich das Oratorium im Besitz einer Familie aus Spello, ist aber in einem sehr schlechtem Zustand, droht einzustürzen und der Öffentlichkeit ist der Zutritt verboten.

Trotz der unterschiedlichsten Verwendungszwecke sind sowohl außen an der Fassade als auch im Inneren, das sich durch einen rechteckigen Grundriss samt Apsis auszeichnet, noch Reste von Fresken erhalten.

Das Stadttor Porta Venere stammt aus der Römerzeit, genauer gesagt aus dem Zeitalter von Kaiser Augustus. Es befindet sich am Ende der alten Stadtmauer zwischen den fünf Stadttoren von Spello und ist mit Sicherheit das schönste und majestätischste Tor. Historiker vergleichen es nicht zuletzt auch aufgrund seines Namens mit den in der Villa Fidelia gefundenen Resten eines Tempels, der Venus gewidmet war. Die Villa war genau durch dieses Tor mit der Stadt verbunden; nicht zufällig ist das Tor zur Kapelle hin ausgerichtet. Dreibogig und aus weißem Travertin mit Lisenen im dorischen Stil gestaltet, bezeugt das Tor die glorreiche Vergangenheit der Splendidissima Colonia Julia. Es verfügt über ein cavaedium, also über ein befestigtes Gebäude mit zwei Toren, dessen Reste in den Kellern der Häuser auf der Via Torri di Properzio zu sehen sind.

Tatsächlich wird die Erhabenheit des Tores durch die beiden zwölfeckigen Türme hervorgehoben, die sich daneben befinden, Properzio gewidmet sind und wahrscheinlich im Mittelalter errichtet wurden. Die Türme bestehen aus dem lokalen rosa Stein; der östliche fügt sich in das hügelige Gelände ein, während der westliche auf einem quadratischen, 10 Meter hohen Träger steht.

Die tragende Struktur der Türme wurde zwischen 1810 und 1820 renoviert,  als viele mittelalterliche Gebäude abgerissen wurden, und erneut in den Jahren 40-41. Nach der letzten Restaurierung im Jahr 2014 wurden beide Türme der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Kirche San Biagio ist ein bescheidenes, jedoch interessantes historisch-künstlerisches Zeugnis in Spello. Sie befindet sich auf der Via Giulia und gehört zur Pfarrkirche San Lorenzo. Wahrscheinlich in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet, befand sich hier ein von nicht christlichen Personen geführtes Krankenhaus, die sich vom Gründer abgesagt hatten. Zu dieser Einrichtung gibt es nur wenige Zeugnisse: Die ersten Dokumente gehen auf das Jahr 1430 zurück, während sie nach 1460 immer seltener werden und verschwinden.

Die letzten Restaurierungsarbeiten fanden 1979 statt und dienten der Befestigung des Gebäudes und der Aufrechterhaltung des ursprünglichen Erscheinungsbildes. Die Kirche wurde aus weiß-rosafarbenem Kalkstein vom Berg Monte Subasio errichtet, verfügt über ein einfaches Walmdach und weist eine rechteckige Form mit großem Dachstuhl in der Mitte des Unterbodens auf.

Die Innendekoration stammt nicht von bekannten Künstlern, aber trotz der kleinen Maße sind die Malereien wunderschön. Das Gebäude beheimatet zwei Fresken, die auf Bartolomeo da Miranda, Maler der Schule aus Spoleto, zurückzuführen sind. Er war im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts in Spello tätig; am Hochaltar befindet sich ein Altarbild aus dem 17. Jahrhundert und Reste von Fresken lokaler Meister sind an den Seitenwänden zu sehen.

Die Kirche San Fedele gehört zum Besitz der Villa Fidelia und ist von der Via Centrale Umbra aus zugänglich, wenige Schritte vom Eingang der Villa, oder über den zweiten Zugang, der sich neben dem Besucherzentrum befindet. Die Kirche befindet sich genau auf der Achse des westlichen Heiligtums, dem Heiligtum des Jupiter, sodass sie bereits seit langer Zeit als heiliger Bereich betrachtet wird, der mit dem von Konstantin in Auftrag gegebenen und nach 326 n. Chr. errichteten Tempel von Gens Flavia gleichgesetzt werden kann.

Laut Taddeo Donnola ereignete sich an diesem Ort das Martyrium von San Fedele, dem Heiligen, dem Kirche und Villa ihren Namen verdanken, während sich der Überlieferung zufolge der Leichnam von San Felice, dem Schutzheiligen von Spello und Giano dell’Umbria, hier befindet.

Als der Ingenieur Decio Costanzi die Villa Fidelia erwarb, wurde auch die Kirche vom Architekten Cesare Bazzani umgebaut: Das Gebäude wurde verkürzt und eine anmutige Fassade errichtet. Sie wurde am 11. Mai 1935 wieder für den Gottesdienst geöffnet.

Das Innere von San Fedele hat sich über den Lauf der Jahre verändert und ist heute kahl und schlecht erhalten. An der linken Wand befinden sich Anzeichen für die Ablösung eines Freskos, während an der gegenüberliegenden Wand ein Fresko aus dem 16. Jahrhundert von San Felice zu sehen ist.

Im Jahr 1911 wurde die Kirche, die damals Sante Ubaldi aus Foligno gehörte, zunächst restauriert und dann wieder für Gottesdienste zur Verfügung gestellt; aus den Chroniken geht außerdem hervor, dass dieses Ereignis mit einer großen Prozession gefeiert wurde, die unter dem Klang der Glocken von der Kirche San Lorenzo aus in San Fedele ankam.

Es war auch Brauch, dass die Mütter den Schutzpatron aufsuchten, um die Heilung ihrer kranken Kinder zu erbitten: Es gab tatsächlich zahlreiche Votivgaben, die Zeugnisse für die Heilungen sind.

Die Kirche San Martino ist ein harmonisches und ausgewogenes Gebäude, das sich perfekt in das wunderschöne mittelalterliche Viertel Spellanos, mitten im historischen Zentrum, einfügt. Wahrscheinlich wurde sie zwischen dem 11. und dem 12. Jahrhundert von den Einwohnern des Viertels Pusterula zu Ehren des Bischofs von Tours gegründet, auch wenn die ersten Zeugnisse betreffend die Kirche erst später auftauchen, um das Jahr 1333-34. Das Gebäude, eine der “einfachen Kirchen von Spello, setzt sich wahrscheinlich aus zwei unterschiedlichen Bauphasen zusammen: die erste erfolgte zwischen dem Ende des 11. und dem Beginn des 12. Jahrhunderts, auf die die architektonische Grundlage des Gebäudes nach einem romanischen Modell mit einem hüttenähnlichen Dach und schrägen Walmflächen zurückzuführen ist. Auf die zweite Bauphase geht die Versetzung des Glockenturms zurück, der sich ursprünglich segelförmige von der Fassade abhob, während er sich heute im Bereich der Apsis befindet; außerdem wurde das Dach erneuert und drei Querbögen innen errichtet, die im vergangenen Jahrhundert überarbeitet wurden.

Heute ist die Kirche nicht mehr zugänglich, einzige Ausnahme sind einige Feierlichkeiten oder Ausstellungen lokaler Künstler. Die Fassade ist einfach und besteht aus regionalem weißem Stein, sie enthält ein Eingangstor, umrahmt von zwei Hülsen – eine in Rot und eine in Weiß; im oberen Bereich befindet sich ein zweibogiges Fenster mit lilienförmigem Kapitell. Die Form ist rechteckig und die Innenwände gehen auseinander und lassen eine illusorische Tiefe entstehen. Ganz hinten befindet sich die Apsis mit einem im Jahr 1971 erneuerten Altar aus archäologischen Fundstücken und Originalteilen und dahinter befindet sich die kleine Tür der Sakristei.

Die Malereien sind stark beschädigt: In einer Nische links befindet siche in Fresko mit dem Hl. Martin, der seinen Mantel dem Armen schenkt, darüber befindet sich ein kaputtes Fresko mit dem Hl. Sebastian, beide aus dem 15. Jahrhundert. Darunter liegt der Grabstein von Gaetano Franceschini, der sich die Kirche San Martino als sein Grabmal ausgesucht hat.

San Ventura aus Spello gehörte vielleicht der Familie Spellucci an, wurde Ende des 12. Jahrhunderts geboren und trat dem Hospitalischen Kreuzritterorden bei. Der Überlieferung nach gründete er in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, vielleicht 1195, in Spello eine dem Heiligen Kreuz gewidmete Kirche mit angeschlossenem Kloster und Krankenhaus, wo er sich sein ganzes Leben lang den Armen und Kranken widmete. Hier wurde er begraben, und bereits 1265 wurde der Name der Kirche in San Ventura geändert; noch heute strömen an Knochenleiden erkrante Menschen in Scharen hierher, um ihren Schutzpatron zu verehren, der wegen seiner Hingabe für Krüppel mit einer Krücke in der Hand dargestellt wird.
Die Kirche San Ventura befindet sich vor der Porta Urbica und ist derzeit ein an die Kirche Sant’Andrea angrenzendes Oratorium. Taddeo Donnola, ein Historiker aus St. Donnola, teilt uns mit, dass die Kirche erhebliche Schäden erlitten hat, während das Kloster und das Krankenhaus durch den Durchmarsch der Militärtruppen Mitte des 16. Jahrhunderts vollständig zerstört wurden. Im Jahr 1625 jedoch eine Restaurierung im Auftrag des Adligen Cambi, der das Aussehen der Kirche mit der Beseitigung des Tympanons veränderte.
1656 wurde der Orden der italienischen Kreuzritter unterdrückt und die Kirche ging in die Hände der Minoritenbrüder von Sant’Andrea über; während des Zweiten Weltkriegs wurde sie zu einem Getreidelager und 1960 schließlich restauriert. Im Rahmen dieser letzten Arbeiten wurde die gesamte Struktur befestigt und man fügte die Pilaster und das Gebälk hinzu und restaurierte zahlreiche Kunstwerke; 2001 wurde das Fresko der Predigt des Heiligen Feliciano in Spello restauriert.
Die Kirche hat zwei Walmflächen mit einem segelförmigen Glockenturm; die Fassade zeichnet sich durch vier falsche Säulen mit einem Giebel darüber, ein einfaches Portal und zwei kleine Fenster des Wanderers aus, durch die man das Grab von San Ventura sehen konnte, auch wenn die Kirche geschlossen war. Die rechte Wand des Gebäudes ist höher als die linke, da der Boden einen starken Höhenunterschied aufweist. Im Inneren gibt es einen einzigen Raum mit einem leicht erhöhten Presbyterium; die Rückwand ist gerade und ist mit zwei Eingängen in die Sakristei versehen.

Neben einem schönen hölzernen Altarraum, der an der Gegenfassade bemalt ist, werden in der Kirche zahlreiche Kunstwerke verwahrt: An der rechten Wand befinden sich ein Fresko mit San Feliciano und weitere Ölgemälde, die Cesare Sermei zugeschrieben werden (17. Jahrhundert), ein Fresko von San Ventura mit der Kreuzblume und einem Buch in der Hand von der umbrischen Schule (Ende 14. Jahrhundert). An der Altarwand kann man einen hölzernen Tabernakel mit einer Deposition und zwei bemalten Engeln und der stillenden Madonna bewundern; auf dem Hochaltar befindet sich der Sarkophag von San Ventura, der vielleicht aus dem 12. Jahrhundert stammt. An der linken Wand ist die Erscheinung des Kreuzes mit einer interessanten Ansicht von Spello zu Beginn des 17. Jahrhunderts zu sehen; außerdem auch Fresken der umbrischen Schule des 16. Jahrhunderts und Gemälde von Sermei. In der Kirche befinden noch zwei Gemälde, eine Madonna aus Lourdes und ein San Ventura, die auf das Jahr 1887 datiert sind und von G. Barbi stammen.

Die Kirche Santa Maria del Mausoleo befindet sich an der Straße, die von Spello nach Cannara führt, etwa 1 km von der Stadt entfernt; heute für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, wird sie nur gelegentlich für Feierlichkeiten geöffnet. Das Gebäude der Kirche enthält Überreste eines Grabmals aus der Römerzeit, das 1300 wie von Fausto Gentile Donnola beschrieben, entdeckt wurde. Er hält fest, dass es früher wohl die Form eines Turmes hatte; das Mausoleum wurde als Grabmal für einige Konsuln der ehemaligen Kolonie Splendidissima Colonia Julia in Spello errichtet und an der Rückseite der Kirche sind bis heute noch Überreste vorhanden.
Die aktuelle Kirche geht hingegen auf das 15. Jahrhundert zurück und zu ihrer Gründung gibt es einige Legenden. Aufgrund der Position des Mausoleums an einer Straßenkreuzung, ließen die Christen der Umgebung in der größeren Nische eine Madonna mit Kind aufmalen. Damals wurde das Mausoleum zu einer Erfrischungsstätte und zu einem Schutz bei Unwettern für alle Männer, die die Weingärten bewachten und im Inneren häufig Spiele spielten; man erzählt sich, dass einer dieser Männer, zornig weil er verloren hatte, gegen das Bild der Madonna schlug und sie für sein Unglück verantwortlich machte: Das Gesicht der Jungfrau begann zu bluten und die Wächter starben alle armselig.
Der Ort wurde innerhalb kurzer Zeit zu einer Pilgerstätte und im Jahr 1592 erhielt ein armer Junge, der die Madonna um Brot bat, letzteres auch. So wurde 1595 die Kirche dank der Spenden errichtet, die 3.000 Scudi betrugen, damals ein unglaublich hoher Betrag.
Die Bedeutung des Pilgerortes nahm zu und eine Unterkunft für die Geistlichen wurde errichtet; im 20. Jahrhundert wurde Santa Maria di Mausoleo infolge der Errichtung der Kirche Chiesa di Limiti vergessen und das angeschlossene Haus wurde abgerissen.
Die Kirche besteht aus Ziegeln und Stein, unterteilt durch Lisenen an der Fassade; die Kirche ist mit einem Giebeldach versehen und vefügt über einen segelförmigen Glockenturm. Der rechteckige Grundriss innen besteht aus einem Hauptschiff mit sechs Kapellen an den langen Seiten: die erste rechts ist dem Hl. Georg gewidmet und Überreste der Stukkatur sind nocht zu sehen. Hinter dem Hauptaltar erheben sich Reste eines römischen Bodens, und in einer Nische ist das Bild der Madonna zu sehen, der die Kirche gewidmet ist. Von Santa Maria stammt eine Leinwand mit der Madonna mit Kind und Heiligen, die auf das 16. Jahrhundert zurückgeht  und heute in der Pfarrkirche Santa Croce in Limite aufbewahrt wird.

Die Einsiedelei Santa Maria del Paradiso im Ortsteil Paradiso ist heute ein verlassenes Gebäude, das entlang der Straße, die von Spello bis nach Collepino führt, gut zu sehen ist. Der Komplex wurde bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts als Klausur für Frauen verwendet: Hier entschlossen sich also vier Ordensschwestern aus Spello, die dem Bußorden angehörten, ein asketisches und armes Leben zu führen und damit gegen den Luxus des hohen Klerus zu protestieren.
Die Ordensgemeinschaft wurde am 30. Juni 1296 von Simone di Leonardo, genannt Rosso, gegründet, der ihnen sein Wohnhaus zur Verfügung stellte und wollte, dass bald eine Kirche errichtet wurde, die der Jungfrau Maria geweiht war. Die Einsiedlerinnen verehrten tatsächlich die Jungfrau. Ursprünglich lebten sie nach der augustinischen Regel, gingen jedoch 1325 zum Klarissenorden über, da sie nicht auf die Einsiedlerleben und den Privatbesitz verzichten wollten: Daher verwalteten sie weiterhin ihr Erbe und verkauften auf Messen oder an Privatpersonen Arbeiten aus Hanf und Leinen. Einen Teil der Einnahmen behielten sie ein. Im Kolster wurden industrielle Pflanzen und verschiedene Getreidesorten wie Hafer, Hirse und Weizen sowie Wein und Öl angebaut; einige Felder, die sie im Lauf der Jahre erwarben, verpachteten sie.
Dem lokalen Historiker Donnola zufolge schlossen sich die Ordensschwestern von Santa Maria del Paradiso mit jenen der Klöster Santa Margherita und San Giacomo zu der Zeit zusammen, als die Schwestern vom alten Vallegloria ihr Kloster verließen. Sie zogen in der Mitte des 14. Jahrhunderts in die Nähe von Spello, in den Ortsteil Prato, und 1462 wurde ihre religiöse Gemeinschaft unterdrückt. Santa Maria del Paradiso gelangte in den Besitz des Priors von San Lorenzo, Benedetto Urbani, und wurde anschließend verkauft, während sich die Ordensschwestern im Komplex Santa Chiara, innerhalb der Stadtmauern, niederließen.
Am Ende wurde das ehemalige Kloster im Ortsteil Paradiso zu einem Kolonialhaus und zu einem Stall für das Vieh.

Die ersten Zeugnisse stammen aus dem Jahr 1178 und berichten von einer dem Heiligen Rufino geweihten Kirche, die im Mittelalter eine gewisse Beachtung fand, da der namensgebende Heilige einer der Schutzheiligen der Gemeinde Spello war. Die Kirche gehörte der Abtei San Silvestro di Collepino an, die wiederum zum Orden der Kamaldulenser gehörte; Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie zum Sitz der Disciplinati di San Girolamo, die aus der Kirche Sant’Ercolano stammten. Im Jahr 1564 gelangte sie in den Besitz der Kirche Santa Maria Maggiore.

Am Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Arbeiten zur Umgestaltung der Piazza in Angriff genommen und eine weitere Kirche darüber errichtet, die zunächst dem heiligen Rocco geweiht war und erst später, als die Brüder dieses Ordens 1640 eintrafen, dem heiligen Philippus geweiht wurde. Im Laufe der Jahre erfuhr die Kirche einige Veränderungen, bis sie in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts als Postamt genutzt wurde. Von der alten Kirche San Rufino sind heute nur noch die Außenmauern zu sehen, insbesondere die rechte und die hintere Wand, die in das Gebäude der Mittelschule integriert sind, und die linke, die der Wand des öffentlichen Schwimmbades entspricht; im Inneren sind noch die beiden Schiffe zu sehen, die von einem auf Pfeilern stehenden Kreuzgewölbe bedeckt sind. An der Fassade des heutigen Postamtes sind noch Spuren der Arbeiten zum Bau von San Filippo zu sehen.

Das in der Via Consolare gelegene Oratorium war der Sitz eines Krankenhauses der Stadt Spello und ab dem 15. Jahrhundert diente es dazu, die Bruderschaft Buon Gesù zu beherbergen, die die Wohlfahrtseinrichtung leitete. Die Kongregation wurde laut den Chroniken der Olorini 1444 vom Heiligen Bernhardin von Siena während einer Predigt in San Lorenzo gegründet. Jedoch wurde die Institution 1571 auf Geheiß des apostolischen Besuchers wegen der Verschwendung von Gütern und Geld unterdrückt. Heute befindet sich das Gebäude in Privatbesitz und wird für weltliche Zwecke genutzt.

Das Bauwerk war von dem schrecklichen Erdbeben im Jahr 1882 betroffen, und aufgrund der Schäden wurde die Fassade zurückversetzt: Sie hat ein spitzbogiges Tor, das von einem Spitzbogenfenster überragt wird. Die Türen des alten Tors, das aus dem 15. Jahrhundert stammt, sind im Atrium der Kirche Santa Maria Maggiore erhalten. Auf dem Tympanon befindet sich ein Fresko vom Heiligen Bernhardin, das von der ursprünglichen Fassade abgelöst und auf dem ältesten Fresko von Benito Balducci aus dem Jahr 1942 übermalt wurde.

Im Inneren des ehemaligen Oratoriums sind Fresken der umbrischen Schule aus dem 16. Jahrhundert erhalten: eines davon, eine Madonna mit Kind zwischen dem Heiligen Girolamo und dem Heiligen Bernhardin, wurde von Andrea d’Assisi, bekannt als l’Ingegno, fortgesetzt. Dieses Fresko wurde zusammen mit der falschen Säule des Rahmens, der es umgab, nach 1903 vom Restaurator Giuseppe Colarieti Tosti abgelöst und zunächst in die Cappella del Crocifisso in Santa Maria Maggiore und dann in die Öffentliche Gemäldegalerie gebracht, wo sie sich heute befinden.

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