Mit seiner Größe von 7.295 Hektar erstreckt sich der Parco fluviale del Tevere über eine Strecke von gut 50 Kilometern entlang des wichtigsten Flusses Italiens und folgt seinem Verlauf von der Brücke Ponte di Montemolino über den künstlich angelegten See in Corbara bis zum See Lago d’Alviano.
Im nördlichen Abschnitt, in der Nähe von Montemolino, wird der Tiber aufgrund der Wucht des Wassers als rauschend bezeichnet, wohingegen er im unmittelbar darauffolgenden Abschnitt, etwa auf der Höhe von Pontecuti, als „Tever morto“ („toter Tiber“) bezeichnet wird, da der Wasserfluss sehr langsam ist. Der mit Sicherheit interessanteste und bekannteste Bereich ist jedoch jener auf einer Strecke von acht Kilometern zwischen Todi und Orvieto, auf denen der Fluss die Gebirgskette Monte Peglia-Monti Amerini überquert und so das Biotop Gole di Forello speist. Das Gelände ist sehr unwegsam und nur wenig kultiviert, daher gilt es unter Naturalisten als das wahre Herzstück des Parks. In diesem Bereich sowie in den nahegelegenen Gole di Prodo, gegenüber der Häuser in Civitella del Lago, ebenfalls ein unwegsames Gelände, das nur von erfahrenen und gut ausgerüsteten Wanderern begangen werden kann, finden zwischen dem Laub von Steineichen, Hainbuchen, Ginster und Erika Raubvögel wie Rotmilane, Sperber und Mäusebussarde Unterschlupf.
Verschiedenste Flora und Fauna ist hingegen in den Feuchtgebieten der beiden künstlich angelegten Seen Corbara (durch Aufstauen des Flusses Tiber im Jahr 1963 entstanden) und Alviano, dessen Reichtum die Errichtung der gleichnamigen Oase (Oasi di Alviano) ermöglichte, vorzufinden. Die Oase ist heute vom WWF geschützt und untersteht seiner Verwaltung. Die gut 500 Hektar Feuchtgebiet wurden zum idealen Lebensraum zahlreicher wandernder und im Wasser lebender Spezies, darunter die Stockente, der Graureiher, der Kranich und sogar der Eisvogel.
Neben den Naturschönheiten bietet der Parco fluviale del Tevere auch die Möglichkeit zur Ausübung verschiedenster Sportarten: von Trekking über Reiten bis hin zum Kanufahren und sogar Höhlenkunde. Dabei darf jedoch nicht auf die zahlreichen archäologischen Überreste aus verschiedenen Epochen vergessen werden, die quasi als Freilichtmuseum anzusehen sind, das unbedingt besucht werden sollte.