Unweit vom städtischen Krankenhaus, am südwestlichen Ortsrand von Spoleto, erhebt sich das Kloster San Paolo Inter Vineas, das in einigen historischen Quellen bereits seit dem weit zurückliegenden 6. Jahrhundert erwähnt wird. In einer seiner Schriften berichtet Gregorio Magno von einem arischen Bischof, der plötzlich erblindete, als er unbedingt eine Messe in der Kirche halten wollte. Außerdem wird auch in einer Quelle aus dem 10. Jahrhundert anlässlich der Gründung eines Frauenklosters von diesem Ort berichtet. Die heutigen Formen des Gebäudes sind auf die Restaurierung im Jahr 1234 sowie auf eine sorgfältige Renovierung, die im Jahr 1965 abgeschlossen wurde, zurückzuführen. Dabei wurden auch die alten romanischen Formen der Architektur des Gebäudes wiederhergestellt.
Die älteren Reste des Klosters stellt der Kreuzgang dar der aus Rundbögen auf Säulen und Pfeilern besteht. Sie gehörten zum alten Frauenkloster aus dem 10. Jahrhundert.
Außen zeichnet sich die Kirche durch eine Fassade aus, die den anderen Kirchen der Stadt, etwa S. Pietro und S. Ponziano, sehr ähnlich ist. Dabei ist das Eingangstor mit drei Rahmen gestaltet und in der Mitte im oberen Bereich befindet sich eine dekorative Rosette. Viele der Fresken, die an den Wänden des inneren Querschiffs und an der Apsis zu sehen waren, wurden leider während der Restaurierung entfernt und gingen dabei verloren. Die verbliebenen Szenen lassen erahnen, dass mindestens zwei Künstler an der Verzierung der Kirche gearbeitet haben, wahrscheinlich zwischen dem 12. und dem 13. Jahrhundert.