Auf einer Seehöhe von ca. 1020 Metern, umgeben von wunderschönen Buchen- und anderen Wäldern, erhebt sich auf den Hängen des Monte Cammoro, unweit von den bewohnten Zentren von Pettino und Orsano, der kleine heilige Ort, der San Paterniano geweiht ist. Überlieferungen zufolge legte der Heilige, Bischof von Fano, hier während einer seiner Reisen nach Rom eine Pause ein, um sich dem Einsiedlerleben zu widmen. Es scheint, dass das Bild des Heiligen an diesem Ort mehrmals erschienen ist, bis seine Bitte erhört wurde, hier einen heiligen Ort entstehen zu lassen.
Die kleine Kirche im romanischen Stil zeichnet sich durch eine ganz einfache Fassade ähnlich einer Hütte aus, wobei das Eingangstor von zwei Seitenfenstern und einem Fenster oben überragt wird. Ein Bogengang schützt den Eingang und den heiligen Stein, der sich an der rechten Seite der Fassade befindet und als Kniebank des Heiligen bekannt ist. Der geschliffene Stein enthält tatsächlich Abdrücke von den Knien und dem Stock des heiligen Einsiedlers, der sich dem Gebet gewidmet hat. Gläubige nehmen bis heute diese Position ein und bitten auf diese Weise um Heilung von Knochenerkrankungen.
An der Rückseite der Kirche befindet sich eine kleine Zelle, die von Religiösen und Laien bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts als Einsiedelei (Unterschlupf für Einsiedler) genutzt wurde.
Das gesamte Gebäude wurde in der Moderne restauriert und ist heute Ziel zahlreicher Pilger, die dem Heiligen an seinem Gedenktag, dem 10. Juli, jedes Jahr die Ehre erweisen. Die Gläubigen treffen sich im nahegelegenen Tal, um eine Messe zu feiern, und machen sich danach in einer Prozession auf den Weg zum heiligen Ort. Unweit davon befindet sich auch eine Quelle, die den Namen S. Paterniano trägt. Dem daraus stammenden Wasser wird eine heilende Wirkung nachgesagt.