Eremo del Beato Giolo
Überlieferungen zufolge widmete sich Giolo, im 13. Jahrhundert in Giolo geboren, dem Einsiedlerleben in einer Grotte am Berg Giove. Dort wurde im 16. Jahrhundert ein kleines Oratorium errichtet, das dem hl. Lorenz gewidmet ist.
Obwohl sich dieses in einer ziemlich unwegsamen Gegend befindet, die lediglich über einen engen und schwierigen Steig erreichbar ist, so ist die Grotte bis heute Ziel zahlreicher Gläubiger und Pilger, die den Fels erklimmen und kleine Steine mitnehmen, die sich das ganze Jahr über als Reliquien oder Glücksbringer bei sich tragen. Wobei sie natürlich die im Jahr zuvor mitgenommenen Steine stets im Folgejahr zurückbringen. Es scheint, dass aus den Felswänden Wasser ausdringt und dass unweit von der Grotte eine Heilquelle verborgen liegt.
Außerdem wird in verschiedenen Quellen berichtet, dass der Selige Giolo glühende Kohle bis zu seinem Rifugium brachte, die ihm gespendet wurde. Als er diese in seine Kutte einwickelte, fing diese auf wundersame Weise Feuer. Seit dem Tod des Einsiedlers im Jahr 1315 wurde der Heilige intensiv verehrt und man erzählt sich, dass er in Sellano zahlreiche Wunder bewirkte. Das wichtigste ist jenes des wunderbaren Nebels, dank dem der Streit zwischen den nahegelegenen Schlössern über den Besitz der sterblichen Überreste des Seligen Giolo beigelegt werden konnte. Sie wurden demzufolge zuerst zur Kirche San Lorenzo in Ottaggi gebracht und dort verwahrt, und später zur Pfarrkirche S. Maria in Sellano (wo sie sich bis heute befinden). Erst im Jahr 1780 erteilte der Bischof von Spoleto offiziell die Erlaubnis, den Seligen zu verehren.