Villa Boccaglione, auch als “kleines Versailles Umbriens” bekannt, erhebt sich auf der Hochebene am Fuße des Hügels von Bettona, im Ortsteil Passaggio, und ist eines der wichtigsten Beispiele für eine Villa in der umbrischen Hochebene; die Villa ist von besonderem historisch-künstlerischem Wert, aber leider ist sie für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und kann nur sehr selten besichtigt werden. Man gelangt über eine lange Allee dorthin, an deren Ende sich die imposante, dreistöckige Villa mit angrenzender kleiner Kirche, einem Zitronengarten, Resten von Bauernhäusern, einem Bereich für die Pferde und einem großen Garten befindet; hinter der Villa befindet sich ein Park in Hufeisenform, der in einen Wald mit kleinem Freilufttheater führt.
Einigen Forschern zufolge wurde die Villa im 17. Jahrhundert von den Crispolti in Bettona beim Architekten Piermarini in Auftrag gegeben, um anschließend an die Penna aus Perugia, an die Bianconi, an die Fedeli und auch an die Iraci-Mandolini Borgia verkauft zu werden. Seit 1987 ist sie im Besitz des Ministeriums für Kulturgüter und -aktivitäten.
Die auf einem bereits bestehenden Gebäude errichtete Villa Boccaglione zeichnet sich durch einen interessanten, vielseitigen Stil aus, der neoklassizistische Akzente mit Barockelementen vereint; sowohl außen wie auch in den vielen Sälen innen befinden sich zahlreiche Fresken.