Die kleine Kirche, die dem hl. Franziskus des Friedens geweiht ist – Chiesa di San Francesco della Pace (dei Muratori)-, gehört zur Università dei Muratori Scalpellini e Arti Congeneri, der auch ihre Errichtung rund um das 17. Jahrhundert zu verdanken ist.
Das religiöse Gebäude befindet sich an einem Ort, an dem Überlieferungen zufolge die vom hl. Franziskus gezähmte Wölfin über zwei Jahre lang lebte. Über einen kleinen, seitlichen Eingang gelangt man von der Kirche direkt in die Höhle, in der das Tier gelebt haben soll.
Die Kirche erscheint wie ein kleines Gebäude mit einem einzigen Schiff und ist über ein wertvolles Eingangstor zu erreichen, das mit einem Oval verziert ist, in dem die Wölfin abgebildet ist. Am Alter befindet sich der Stein, auf dem der hl. Franziskus angeblich eine Predigt zum Frieden in der Nähe der Kirche Chiesa della Vittorina und der Chiesa di San Francesco gehalten haben soll. Aus diesem Grund wird diese Kirche Chiesa di San Francesco della Pace genannt.
Im Inneren der Krypta befindet sich ein weiterer Stein, in den ein Kreuz eingemeißelt ist. Dieser Stein soll als Abdeckung für das Grab der Wölfin gedient haben. Im Jahr 1873 unweit von der Kirche gefunden, beherbergte das Grabmal Überreste eines Tieres, das vom Tierarzt Giovanni Spinaci als Wolf erkannt wurde. Genau dort befindet sich auch eine Darstellung aus Beton vom hl. Franziskus und der Wölfin, angefertigt vom Künslter aus Gubino Antonio Maria Rossi.
Die Kirche ist besonders stark mit dem Stadtfest “Ceri” verbunden. In ihren Stadtmauern werden die Statuen der Heiligen Ubaldo, Georg und Antonius verwahrt, die am 15. Mai neben den Kerzen durch die Stadt getragen werden. Weitere Statuen von Heiligen und die Kerzen Ceri Mezzani und Ceri Piccoli werden in der Sakristei verwahrt.
Schließlich bleibt noch die wunderschöne Leinwand zu erwähnen, die die Kirche an der Rückwand verziert. Sie wurde vom Künstler Giovanni Michelini im 17. Jahrhundert angefertigt und stellt die Jungfrau mit dem Kind dar, begleitet vom heiligen Apostel Thomas (Patron der Maurer), vom heiligen Ubaldo (Patron der Stadt und des Maurerhandwerks) und vom hl. Franziskus mit der Wölfin.